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Ein fiktives Gespräch mit Thomas Bernhard, geführt von Udo Jürgens

Der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard liebte Schubert und war ein unverbesserlicher Perfektionist. Keiner konnte so kunstvoll und sachkundig über Komponisten und Musiker schimpfen wie er – seine Texte gallig oder komisch, aber auch autobiographisch. Die Vollkommenheit der Kunst sowie ihre Unmöglichkeit waren oft Thema. Im Dialog mit Wort, Musik und Gesang entsteht ein lebendiges Porträt des Autors und Dichters Thomas Bernhard.

„Thomas Bernhard war ein heiterer Mensch, ganz entgegen seinem Image. Er hat viel gelacht, auch über sich selbst. Und ich habe ihn bewundert, weil er seine Bösartigkeit so gepflegt hat, dabei war er gar nicht bösartig.“ Das sagt Udo Jürgens, der ihm zwei Mal begegnet ist.

„Es gibt natürlich auch ein Theater der Purzelbäume. Bei meinen Stücken ist das anders. Man muss hinhören. Aus der Sprache entwickelt sich mein Drama. Schreiben ist, wie wieder und wieder den Kopf auf einen Stein, auf dieselbe Stelle hauen. Ich schreibe einzig und alleine für Schauspieler – und ich verstehe was von Schauspielern. Ich mache eine Notenschrift für Schauspieler. Und was ich schreibe, meine Wörter sind eigentlich nur Notenköpfe, und die Schauspieler müssen dann drauf spielen, da kommt ja erst die Musik heraus.

Ich bin am glücklichsten, wenn ich Musik höre.
Die Musik rettet mich immer wieder. Durch die Musik aus aller Scheußlichkeit und Widerwärtigkeit jeden Tag aufs neue herausgerettet, das ist es, durch die Musik jeden Tag in der Frühe doch wieder zu einem denkenden und fühlenden Menschen gemacht, verstehen Sie!“

Thomas Bernhard

Benedikt Simonischek als Thomas Bernhard
Sebastian Brand als Udo Jürgens und am Klavier
Text und Leitung: Elfi Schweiger

Sebastian Brand absolvierte seine Ausbildung zum Musicaldarsteller mit Auszeichnung am Konservatorium Wien (heute: MUK). Zuvor studierte er Schulmusik an der Hochschule für Musik und Theater in München und schloss mit dem Staatsexamen im Hauptfach Klavier und Trompete ab. Er dirigiert die Show „ARISE“ am FRIEDRICHSTADT-PALAST BERLIN.

Benedikt Simonischek studierte in Wien und Zürich. Am Volkstheater Wien sammelte er erste Regieerfahrungen und arbeitete als Regieassistent am Berliner Ensemble.

Fotos: Nadja Rethey-Prikkel / Juliane Bischoff

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