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Einen 100. Geburtstag feiern und die Uraufführung eines Streichquartetts erleben? Wie passt das zusammen? 

Klaus Fischer-Dieskau (1921-1994) wäre am 2. Januar 2021 100 Jahre alt geworden. Der Ur-Berliner, der in Zehlendorf geboren und ebendort gestorben ist, gründete 1953 den Hugo-Distler-Chor und schuf ein Werk von Opus 1 bis Opus 110. Darunter finden sich Oratorien, Orgelmusik, Sinfonien, Konzerte und Chormusik. Neun Streichquartette bilden den Haltepunkte des kammermusikalischen Schaffens – sie durchmessen alle Phasen seiner Entwicklung, bei der die Tonalität nicht aufgegeben wird. Unverkennbar ist der zeitgenössische Rahmen, in dem sich Fischer-Dieskau mit seinen Quartetten bewegt: Paul Hindemith, Béla Bartók und Benjamin Britten. Dennoch ist die Eigenständigkeit seiner musikalischen Sprache z.B. in der pointierte Rhythmik und in den an Kontrapunktik geschulten Passagen unverkennbar und für heutige Quartett-Ensembles ein „gefundenes Fressen“. 

Deshalb hat sich das Albis-Quartett aus Magdeburg der Quartette angenommen und wird Fischer-Dieskaus 1. Streichquartett d-Moll op. 16 von 1946 anlässlich des Festkonzertes in der Kulturscheune uraufführen. Fischer-Dieskau brachte es als nicht vollendetes Manuskript aus dem Krieg mit.

Mit auf dem Programm stehen weitere Werke des Komponisten: Stücke für Klavier, Chor a capella, ein Duo für Violine und Violoncello und Ausschnitte aus Sonaten für Flöte und Violoncello (zum Teil Uraufführungen).    

Biografische Notizen, Selbstzeugnisse des Komponisten und die Präsentation der Ersteinspielung zweier Quartette auf CD durch das Albis-Quartett ergänzen das Bild dieses Zehlendorfer Künstlers.

Foto: © Albis Quartett Magdeburg

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