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Eine junge Frau steht ein für ihre Ideale, in einer Gesellschaft, in der Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist.

Sophie Scholl ist die wohl bekannteste Gegnerin des Nationalsozialismus. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl und weiteren jungen Menschen gehörte sie der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ in München an. Sophie und Hans Scholl verteilen im Februar 1943 in der Münchner Universität Flugblätter gegen das Nazi-Regime und werden dabei erwischt und verhaftet. Im Wittelsbacher Palais wird die junge Studentin Sophie gefangen gehalten und verhört – von Robert Mohr, Sonderermittler der Gestapo. Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt, in dem die beiden um ihre jeweilige Wahrheit ringen.

Anfang der 2000er Jahre wurden die verlorenen geglaubten Original-Verhörprotokolle von Sophie und Hans Scholl in russischen Archiven gefunden. Der Autor Fred Breinersdorfer schrieb auf dieser Grundlage das Drehbuch, das 2004 als „Die letzten Tage der Sophie Scholl“ verfilmt und für den Oscar nominiert wurde. Erstmals recherchierten er, der Regisseur Marc Rothemund und ihr Team auch ausführlich zu einem den die Geschichte fast vergessen hätte: Robert Mohr, Polizeikommissar und nach dem Krieg Bademeister, der als erfahrener Verhörstratege die Verurteilung vieler Menschen durch das NS-Unrechts-Regime vorbereitete.

Sophie Scholl ist als junge Frau, die sich gegen ein Unrechts-Regime stellt und bis zum Ende standhaft bleibt, ein wichtiges Vorbild.

Rezension
„Sophie Scholl – Die letzten Tage“ ist ein ergreifendes und nachhaltig wirkendes Lehrstück dokumentarisch-psychogrammatischen Theaters.
Ostthüringer Zeitung

Zuschauerstimme(n)
Manchmal bin ich einfach dankbar über kleine, feine Stücke, die mit großer Schauspielkunst den Zuschauenden harte Themen zumuten und intensiv nahebringen, hier das Verhör von Sophie Scholl durch Robert Mohr: so muss gutes Theater sein, es muss die Beobachter abholen und in den Verhörraum mitnehmen, es muss berühren, auch entsetzen, es muss das Gewissen ansprechen und es muss bei allem Ernst des Themas gut unterhalten.

Es sind „nur“ 50 Minuten, in denen man Nadine Aßmann und Jesse Garon unter der Regie von Jens Heuwinkel bei dieser großartigen szenischen Lesung begleitet, aber ich denke, mehr hält man auch nicht aus. Wissend um den Ausgang des Prozesses nimmt man die Entwicklung des Verhörs wahr, man sieht wie Sophie von der verspielten Leichtigkeit des Anfangs des Verhörs zur konsequenten Vertreterin der Weißen Rose erstarkt, wie Robert Mohr von der anfänglichen Sichtweise, dass die Scholls sicher abends entlassen würden, zu einem von ihrer Schuld überzeugten Ermittler entwickelt. Die Zuschauer sitzen im Oval um den Verhörtisch herum, dieser intensiven Atmosphäre kann sich niemand entziehen.

Text: Fred Breinersdorfer | für die Bühne bearbeitet und eingerichtet von Jens Heuwinkel

Sophie Scholl: Nadine Aßmann
Robert Mohr: Jesse Garon

Regie: Jens Heuwinkel
Produktion: Kollektiv Barnay

Dauer: etwa 50 Minuten + evtl. Nachgespräch


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