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Der Pianist Daniel Seng spielt die 24 Etüden von Frédéric Chopin und die Schauspielerin Barbara Stanek liest dazu aus dem Buch „Alice Herz-Sommer – Ein Garten Eden inmitten der Hölle“.

In der Biographie von Melissa Müller und Reinhard Piechocki wird das unfassbare Schicksal der 110-jährigen Pianistin Alice Herz-Sommer vorgestellt, deren Leben und das ihres 6-jährigen Sohnes durch Chopins 24 Etüden gerettet wurden.

„Eine innere Stimme kam mir in den Sinn, an die ich mich auch nach 80 Jahren noch genau erinnere, an welcher Stelle in Prag dies geschah. Diese Stimme sagte mir: Jetzt kannst nur du dir helfen, nicht der Mann, nicht der Doktor, nicht das Kind. Und im selben Moment wusste ich: Ich muss die 24 Etüden von Frédéric Chopin spielen. Diese Etüden sind die größte Anforderung an jeden Pianisten. Sie sind wie Goethes Faust oder Shakespeares Hamlet. Herrliche Kompositionen. Ich rannte nach Hause, und von dem Moment an habe ich Stunden um Stunden und Stunden geübt, bis zu unserer Deportierung.“

Alice Herz-Sommer (* 26.11.1903 in Prag | gestorben am 23.02.2014 in London) war eine ursprünglich österreichisch-deutschsprachige Pianistin und Musikpädagogin aus Prag, die später die israelische Staatsbürgerschaft annahm. Sie war Überlebende des KZ Theresienstadt, in dem sie über 100 Konzerte gegeben hatte.

Klavier: Daniel Seng

Erzählerin: Barbara Stanek

 

Foto (Barbara Stanek): Benjamin Tholen / www.fangfrisch.de
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